
System-Innovation für eine ressourcenschonende, schadstoffarme und klimafreundliche Möbel-Industrie
Zielsetzung von R-evolve
Die europäische Möbelindustrie kämpft mit Herausforderungen wie steigenden Rohstoffkosten, explodierenden Energiekosten und sinkender Nachfrage aufgrund der Inflation. Die neue Ökodesign-Verordnung (Ecodesign for Sustainable Products Regulation, ESPR) eröffnet jetzt neue Chancen für proaktive Unternehmen, die sich an den Zielen einer ressourcenschonenden, schadstoffarmen und klimafreundlichen „Circular Economy“ (CE) ausrichten.
R-evolve entwickelt dazu in Zusammenarbeit mit den Akteuren der gesamten Möbelwertschöpfungskette, einschließlich der Kunden (private Verbraucher, aber auch B2B und B2G), auf eine „Circular Economy“ ausgerichtete Produktsysteminnovationen. Diese Innovationen umfassen Geschäftsmodelle für auf Langlebigkeit ausgerichtetes Produktdesign, die Auswahl sekundärer und biobasierter Materialien sowie digitale Lösungen wie den digitalen Produktpass (DPP), KI und Online-Plattformen. Ziel ist es, die Langlebigkeit von Möbeln zu verlängern, den Einsatz von sicheren sekundären und biobasierten Materialien zu erhöhen, industrielle Symbiosen zu erleichtern und die Recyclingraten sowie die Wartungs-, Reparatur-, Wiederverwendungs-, Aufarbeitungs- und Wiederaufbereitungsraten zu verbessern.
System-Innovation mit neuen Rollen und Akteuren
CE-orientierte Produkt-System-Innovationen stehen im Mittelpunkt des R-evolve-Projekts. Sie können eines oder mehrere der drei Schlüsselelemente beinhalten: a) Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft, b) zirkuläres Produktdesign und c) Kreislaufmaterialien. Alle drei Elemente sind miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Um eine kreislaufwirtschaftliche Innovation zu entwickeln, geht R-evolve wie folgt vor:
1. Das Projekt beginnt mit einer Entwicklungsphase, in der die Projektpartner Produkt- und Dienstleistungsinnovationen sammeln, analysieren und entwickeln, die den Unternehmen dabei helfen sollen, die Kreislauffähigkeit ihres Geschäfts zu erhöhen und den DPP in ihren Wertschöpfungsketten umzusetzen.
2. In der zweiten Phase testet R-evolve einige der in der ersten Phase entwickelten Strategien, Modelle und Lösungen in neun Pilotprojekten. Die Ergebnisse der Pilotprojekte verbessern die Ergebnisse der ersten Phase, und gemeinsam setzt R-evolve die Ergebnisse beider Phasen in Informations- und Schulungsmaterial zum Thema Produktsysteminnovation um.
3. Die dritte Phase umfasst die Folgenabschätzung (ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen) der in den Pilotprojekten entwickelten und getesteten Produktsysteminnovationen.
4. Die vierte Phase ist die groß angelegte Umsetzung der Produktsysteminnovationen in 50 Unternehmen der Möbelwertschöpfungsketten. Während der Umsetzung bieten die Partner Unterstützung und überwachen die Aktivitäten der Unternehmen und die erzielten Ergebnisse.
5. In der fünften Phase informiert R-evolve ein breites Spektrum von Interessengruppen über die Ergebnisse des Projekts, um sowohl Unternehmen als auch Verbraucher zu mobilisieren. Darüber hinaus wird R-evolve relevante Interessengruppen zusammenbringen und eine Community of Practice für eine kreislauffähige Möbelindustrie initiieren. Diese gemeinsame Anstrengung zielt darauf ab, den Wissensaustausch zu fördern und die Nachhaltigkeit innerhalb des Sektors weiter voranzutreiben.

Es ist in 8 Arbeitspakete unterteilt (siehe folgende Abbildung). Das sofia- und das itp:ne-Team befassen sich eingehend mit den Themen DPP und übernehmen die Führung bei der Aufgabe, einen Governance-Rahmen für den DPP in der Möbelindustrie zu entwickeln (Arbeitspaket 2) und politische Empfehlungen zu erarbeiten (Arbeitspaket 6). Zusätzlich zu diesen federführenden Aufgaben unterstützt das Team von sofia und itp:ne das Konsortium bei vielen anderen Aufgaben.
Was zeichnet R-evolve aus?
Das Konsortium sorgt für eine breite Beteiligung der Industrie, denn mehr als ein Drittel der Partner sind europäische, nationale und regionale Möbelorganisationen. Weitere Partner sind Unternehmen aus der Möbelbranche (mehr als die Hälfte KMUs) und mehrere Forschungseinrichtungen. Insgesamt bilden 23 Partner aus sieben EU-Ländern das Konsortium.
Die Vorteile dieses umfassenden Projekts sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

PROJEKTDATEN
IFZ, FLA, HDA, ALPLES, F5, LAGO, EHR, STYKKA, TAKT, VS, EFIC, AMBIT, CLA, dID, IBA, LDC, VDM, WIC, POLIMI, TECN, TECC, UNIFI, WI
Gefördert durch das HORIZON-Programm der Europäischen Union
2024—2028