Interdisziplinär fundieren
Nachhaltigkeitsprobleme und deren Lösungen sind sehr komplex – eine Aufgabe, die keine Disziplin alleine schaffen kann. Ein interdisziplinäres Team benötigt ein gemeinsames Problemverständnis, um tragfähige Lösungen entwickeln zu können. Die interdisziplinäre „Delta-Analyse“ hilft dem wissenschaftlichen Team auf der itp:ne dabei, die Funktionsbedingungen des jeweiligen Systems und die dafür maßgeblichen Handlungsbeiträge der Akteure einzuordnen. Mit Blick auf die Verhaltensebene lassen sich die wesentlichen Ansatzpunkte für Veränderungsmaßnahmen identifizieren.
Faktoren verstehen, um Handlungen zu verändern
Dafür beschreibt das interdisziplinäre Team ausgehend vom Problemimpuls zunächst genauer, worin das „sozial-ökologische Problem“ besteht: Wo gibt es unerwünschte Wirkungen („impact“)? Was passiert genau im sozio-technischen System? Dabei spielen oft verschiedene Faktoren zusammen, zum Beispiel sind die bestehenden Stoff- und Warenströme verbunden mit der Infrastruktur und institutionellen Rahmenbedingungen.
Um das System zu verstehen, betrachtet die interdisziplinäre Delta-Analyse die äußerlich sichtbaren Handlungen der am System beteiligten Akteure, zum Beispiel Kommunikation, Kooperation, Warenangebot und Nachfrageverhalten. Diese Handlungen verursachen letztlich das Problem.
Im nächsten Schritt hilft sie, verhaltensbeeinflussende Faktoren für das Handeln der Akteure zu analysieren: Nur wer versteht, mit welcher Motivation Akteure im Status quo handeln, kann Ansatzpunkte finden, um das Handeln in der Zukunft zu verändern. Faktoren können zum Beispiel der Drang nach Anerkennung sein, aber auch die Neigung zur Bequemlichkeit oder das Beharren auf Routinen. Dies ist die Basis, um im transdisziplinären Team maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die an die Motivationslage und die Kontextbedingungen der Akteure anknüpfen.